Sanierung der Peterskriche und Neubau des Gemeinderaums

Bau- und Renovierungsarbeiten rund um die Peterskirche

Diese Seite wird gerade aktualisiert. Bitte noch um etwas Geduld.

Der Zustand der Kirchturmfassade ist wenig erfreulich. In Kooperation mit dem Kirchenbauverein soll zeitnah ein Überholungsanstrich erfolgen.

Foto: M. Boeckh

 

Bau- und Renovierungsarbeiten am Gemeindesaal (Sakristei) – Wie ist der Stand und welche Perspektiven haben wir?

(Stand 12.12.2023) Die letzte große Renovierung der Gaiberger Peterskirche war 1996. Seither scheint es, dass der Zahn der Zeit immer mehr an dem Gebäude nagt. Dieser Vorgang wird schon am äußeren Zustand des Kirchturms deutlich: Lange schwarze Schlieren ziehen sich von den Schallläden nach unten (siehe Foto). Aber auch im Innenraum des Langhauses haben sich Risse gebildet, entstanden Flecken an der Decke und alle Winkel scheinen den Schmutz geradezu anzuziehen.

Desolat ist der Zustand des Nebengebäudes – manchmal als Sakristei bezeichnet und vermutlich unter der Bezeichnung vor vielen Jahren genehmigt und gebaut und immer wieder erweitert. Leider erfolgte das mit viel Engagement, aber nicht immer mit dem notwendigen Sachverstand. Die Folge: Das Flachdach des Anbaus über der ehemaligen Küche ist stellenweise undicht, die Außenisolation fehlerhaft. So kam es schon vor Jahren zu einem kontinuierlichen Feuchteeinbruch mit Schimmelbefall. Die kaum genutzten Küchenmöbel mussten auf den Sperrmüll, und die ehemalige Küche ist inzwischen kahl, feucht und unbenutzbar.

Der eigentliche Gemeinderaum ist nicht nur ungemütlich, sondern ebenfalls muffig und düster – aber wenigstens von der Bausubstanz wohl in Ordnung.

Nun hatte der Kirchengemeinderat ein Architekturbüro beauftragt, das auch recht aktiv war. Dieses ließ über ein Energieberatungsbüro ein neues Konzept einer solaren Stromerzeugung erstellen, zusammen mit einer neuen – und vor allem zuschussfähigen – Heizung.

Die Besprechungen waren zahlreich, der Erfolg leider mäßig. Einerseits kam die Inflation hinzu, die die Baupreise in die Höhe trieb, andererseits fielen die Bau- und Renovierungsbemühungen bezüglich Langhaus dem sogenannten Baumoratorium des Evangelischen Oberkirchenrates (EOK) zum Opfer. Damit können Bau- und Zuschussanträge jedweder Art erst nach Ablauf des Moratoriums ab Ende 2023 gestellt werden. Da eine Sanierung oder auch ein Neubau des Gemeinderaums aus Eigenmitteln der Gemeinde hätte erfolgen können, ist dieser Teil der Kirchensanierung von dem Baumoratorium nicht betroffen.

 

Der aktuelle Stand

 

Da das beauftragte Architekturbüro keine Konzeption für Sanierung und Heizungsversorgung erstellen konnte, die dem gesteckten und vom EOK vorgegebenen Kostenrahmen entsprach, entschloss sich der Kirchengemeinderat in Abstimmung mit dem EOK und dem Bauausschuss, sich von dem Architekturbüro zu trennen. Die Trennung erfolgte einvernehmlich. Der angekündigte Bauantrag wurde somit auch nicht gestellt.

Nach der jüngsten Sitzung des Kirchengemeinderats am 16.11.23, an dem auch der beratende Kirchenbauausschuss sowie Mitglieder des Evangelischen Kirchenbauvereins in Personalunion teilnahmen, verfolgt die Kirchengemeinde nun eine andere Strategie, die einem Mehrstufenplan entspricht:

 

1. Nach der erfolgreichen Reparatur des Kirchturmdaches und Finanzierung durch den Kirchenbauverein im Herbst dieses Jahres 2023 soll es nun zeitnah an die Erneuerung des Turmanstrichs gehen. Hier soll so bald wie möglich ein Überholungsanstrich erfolgen.

Hierzu wurden von verschiedenen Handwerksbetrieben Angebote eingeholt. Diese Außensanierung soll aus Spendenmitteln und mit finanzieller Beteiligung des Kirchenbauvereins sobald möglich erfolgen. Je nach Verfügbarkeit der Handwerker und je nach Witterung könnte das Projekt im Frühjahr 2024 realisiert werden.

Zur Finanzierung soll im Frühjahr mit Unterstützung einer örtlichen Bank ein Crowdfunding-Projekt eingerichtet werden. Weitere Infos hierzu kommen u.a. hier auf der Website.

 

2. Derzeit werden Angebote von Heizungsunternehmen eingeholt, um die veraltete Gasheizung gegen eine umweltgerechtere zu ersetzen. Vermutlich kommt dafür nur eine Wärmepumpenanlage in Frage, die zu einem späteren Zeitpunkt auch über Photovoltaik-Strom versorgt werden kann. Die Antragstellung muss zeitnah erfolgen, um in den Genuss von EOK-Zuschüssen aus dem CO2-Minderungsprogramm zu kommen, die einen Großteil der Kosten abdecken würden.

 

3. Was den Neubau des Gemeinderaums bzw. die Sanierung des bestehenden Gebäudes angeht, so werden derzeit verschiedene Denkmodelle erstellt. In der Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde am 21.01.2024 wurden diese vorgestellt und diskutiert.

 

4. Die dringend notwendige Innenraumsanierung der Kirche (Langhaus) kann von der Kirchengemeinde nicht in Eigenregie durchgeführt werden. Die Bau- und Unterhaltungspflicht für das Langhaus unterstehen der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau. Hinsichtlich der entstehenden Kosten muss die Kirchengemeinde einen Anteil von 10 Prozent übernehmen.

Da durch das Bau-Moratorium des EOK eine lange Liste von Bauprojekten im Kirchenbezirk entstanden ist und die Priorisierung nach Dringlichkeit erfolgt, muss mit einer längeren Wartezeit bei der Langhaus-Sanierung gerechnet werden.

Das ist wenig erfreulich, aber leider Realität.

boe

 

Ausschnitt aus dem Protokoll der Gemeindeversammlung v. 21.01.24

 

TOP 4: Überholungsanstrich des Kirchturms

 

Die notwendige Dachreparatur wurde bereits im Jahr 2023 durchgeführt. Auf Initiative des Kirchenbauvereins wurden einige zerbrochene Schindeln ersetzt und das Turmdach gerei­nigt.

Elke Peters erklärt den Sachstand bzgl. des Überholungsanstrichs. Es wurden drei Ange­bote eingeholt. Die Zusage des EOK zur baufachlichen Genehmigung liegt vor. Es handelt sich um einen 'Überholungs­anstrich' in gleicher Farbgebung wie bisher. Zurzeit laufen die üblichen Vorbereitungen der Arbeiten (Antrag beim zuständigen Verwaltungs- und Service­amt, Einholung der Genehmi­gung der Denkmalschutzbehörde). Es wird erwartet, dass die Ausführung der Arbeiten im April oder Mai durchgeführt werden können.

 

TOP 6: Aktueller Stand des Bauvorhabens Kirchensanierung / Gemeinderäume

 

Pfarrer Schäfer berichtet über den aktuellen Stand der Renovierung des Langhauses und der Gemeinderäume. Die neuen Richtlinien ab 2024 des EOK erlauben den Kirchen­gemeinden für Renovierungsarbeiten bis zu 20000,- EUR ohne Genehmigung seitens des EOK einzusetzen.

Bei Malerarbeiten im Außen- und Innenbereich handelt es sich nach der offiziellen Sprach­regelung um einen Überholungsanstrich. Der Begriff 'Sanierung' sollte vermieden werden.

Für die Beheizung der Kirche und der Gemeinderäume ist eine neue, zeitgemäße Heizung notwendig. Hierfür musste noch im Jahr 2023 ein Antrag beim EOK gestellt werden, um in das Förderprogramm zur CO2-Minderung zu kommen. Dies ist erfolgt. Außerdem wurden zwei Angebote von Heizungsbaufirmen eingeholt. Es ist beabsichtigt, eine Wärmepumpen-Heizung in Sinne einer Kaskaden-Anordnung zu realisieren, damit die Wärmepumpe be­darfsgerecht funktionieren kann. Der Anbau (ehem. Küche, Technikraum, WC) soll abgeris­sen werden und durch einen Neubau in Ständerbauweise neu errichtet werden, wobei ein bestimmter Abstand zur Kirchhofmauer vorgesehen ist. Der alte Gemeinderaum bleibt er­halten. Hier genügt es, - wie eine Begehung mit einer Dachdeckerfirma gezeigt hat -, eine neue Dachbahn aufzuschweißen, auf der dann ggfs. eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden kann.

Die Ziegel des Langhausdaches sind in die Jahre gekommen und verwittert. Teilweise ist das Dach nicht absolut dicht; kleinere Löcher sind zu erkennen. Ein Problem für die Kir­chengemeinde ist die zögerliche Bearbeitung („Verschleppung“) im Baureferat des EOK. Hinzu kam das sog. Baumoratorium, das allerdings im Januar 2024 aufgehoben wurde.

Der Vertrag mit dem Architekturbüro Frank wurde aufgelöst, nachdem bei den Bau- und Honorarkosten die Zielmarke bei weitem überschritten wurde.

B. Möllenhoff plädiert dafür, dass Versammlungsräume für die Gemeinde und Gruppen möglichst bald realisiert werden.

Frau K. Kolb-Weber fragt nach der Holzständerbauweise des Anbaus. Diese kann innerhalb eines kurzen Zeitraumes errichtet werden.

Protokoll: Dr. Martin Mühleisen

Planungen werden konkreter

 

(Stand 09.11.2022) Nach langen Verhandlungen mit dem Evangelischen Oberkirchenrat (EOK) und Besprechungen mit dem Architekturbüro Frank und Partner zeichnen sich Fortschritte bei der Sanierung bzw. dem teilweisen Neubau des Gemeinderaumes neben der Ev. Peterskirche in Gaiberg ab. Hauptproblem sind die zu erwartenden Baukosten. Nachdem Architekt Till Valentin Frank unterschiedliche Wege der Kosteneinsparung kalkuliert hat und auch die Denkmalschutzbehörde die vorgelegten Pläne für genehmigungsfähig hält, kam vom EOK das Signal, dass auf dieser Grundlage weiter geplant werden kann.

Anfang Oktober trafen sich der Kirchengemeinderat mit der online zugeschalteten Pfarrerin Saskia Lerdon, und der Kirchenbauausschuss mit Beate Malsam (EOK) und Architekt Frank sowie dessen Kollegin Adrianna Abel, um die vorliegende Genehmigung und die weitere Planung zu besprechen.

Beate Malsam stellte zunächst die Änderungsvorschläge des EOK zum Grundriss des Gebäudes und zur Raumaufteilung vor und Architekt Frank erläuterte das von ihm ausgearbeitete Konzept.

 

In der weiteren Diskussion wurden viele Aspekte diskutiert, wie Fragen der Energieversorgung und finanzielle Fördermöglichkeiten auch unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit und Umweltschutz (‚Grüner Gockel‘ und LEADER-Programm), sowie die Möglichkeiten der Kirchengemeinde, Eigenleistungen zu erbringen.

Anfang 2023 sollen die weiteren Planungen wieder voll aufgenommen und Voruntersuchungen in die Wege geleitet werden (Elektro und Heizung, Statik, Bodengutachten). Im Sommer 2023 sollen dann die ersten Baufirmen konkret angefragt werden, hofft Architekt Frank. Es bleiben bei allen Planungen jedoch große Unsicherheiten aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung.

M. Mühleisen