Kultur & Kirche - 8. Veranstaltung | 15.11.2024 | 19 Uhr | Kath. Michaelskirche, Gaiberg
Die weltberühmten Don Kosaken aus der Ukraine begeisterten das Publikum in der voll besetzten Kath. Michaelskirche in Gaiberg.
Fotos: boe
(19.11.24) Es passte praktisch niemand mehr in die dicht gedrängten Reihen der Katholischen Michaelskirche Gaiberg, als die weltberühmten Don Kosaken aus der Ukraine stimmgewaltig zum ersten Lied anstimmten. Unter den Gästen waren auch Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel und Altbürgermeister Klaus Gärner nebst Gattin. Gleich drei „Gaiberger Ersthelfer vor Ort“ sorgten im Hintergrund für medizinische Sicherheit, blieben glücklicherweise aber arbeitslos. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an dieses ehrenamtliche Engagement, wie auch den Helfern im Vorstand des Kirchenbauvereins Dank für ihre Arbeit vor, während und nach dem Konzert.
Der Altarraum war stimmungsvoll in tiefes Blau getaucht, die zehnköpfige Sängergruppe war durchweg traditionell schwarz gekleidet. Die Sänger waren aus ganz Deutschland teilweise mit Bus und Bahn nach Gaiberg angereist, denn einige von ihnen bestreiten ihren Lebensunterhalt an großen Opernbühnen über ganz Deutschland verteilt. Wanja Hlibka gilt zwar als musikalischer Leiter, vor Ort übernimmt aber dann Petro Morozov das Dirigat. So auch in Gaiberg.
Unter den teilweise von weit her gekommenen Gästen waren auch viele, deren Heimat in Russland oder der Ukraine liegt und die der Sprache der Sänger durchaus mächtig waren. Besonders für diese Bevölkerungsgruppe war der Abend sehr emotional, erinnerte er doch an die Heimat, die gegenwärtig weit weg liegt und von Leid und Elend durch den Ukraine-Krieg gezeichnet ist. Nicht erst bei den Zugabestücken wie „Guten Abend, gute Nacht“ – das einzige auf Deutsch gesungene Stück – machte sich Melancholie breit im Kirchenschiff, und die Besucher machten sich wehmütig nach zwei Stunden intensiven Chorgesangs auf den Heimweg in die regnerische Herbstnacht.
Ein Teil der Einnahmen aus dem Konzert kommt der Arbeit des Ev. Kirchenbauvereins Gaiberg zugute. Er wird mit diesen Mitteln nicht nur helfen, das Langhaus der Ev. Peterskirche zu renovieren, sondern auch den maroden Anbau samt Heizung zu sanieren.
Wenn alles nach Plan läuft, kann das 9. Konzert von „Kultur & Kirche“ am 30. März 2025 (18 Uhr) bereits in einer frisch renovierten Peterskirche stattfinden.
boe